Geschichte 1950 - 1953

1950 Um- und Neubau der Pfarrkirche

Architekt Dipl.Ing. Dr. Franz Barnath wurde beauftragt, Pläne für den Umbau der Kirche zu verfertigen. Es kam zur Gründung des Kirchenbau- und Verschönerungsvereines. Die Bauarbeiten, durchgeführt durch die Firma Rauscher & Söhne, begannen im Oktober 1951. Am 11. Mai 1952 erfolgte die Grundsteinlegung. Der damalige Bischofkoadjutor von St. Pölten, Dr. Franz König, erteilte am 11. Oktober 1953 der neuen Kirche die Weihe. Pfarrer Franz Dick war der Mentor und Bauherr, unterstützt von Kaplan Karl Moder. Die Bauten aus der Zeit vor und nach dem zweiten Weltkrieg wurden unter der Bezeichnung "Heimatstil" zusammengefasst. 

Der Fassungsraum der neuen Kirche beträgt 540 Sitzplätze.

Kaplan Karl Moder

Pfarrer Franz Dick

1947-1970 

Chronologie des Um- und Neubaus - Auszug aus der Bauchronik

Am 10.8.1950 wurde von Pfarrer Dick das Ansuchen um Genehmigung des Vereines „Kirchenbau- und Verschönerungsverein der Pfarre Ulmerfeld und Umgebung“ gestellt. Mit Bescheid vom 10.10.1950 wurde der Verein genehmigt.

Am 04.11.1950 fand in der Pfarrkanzlei die Gründungsversammlung statt. Folgende Vorstandsmitglieder wurden gewählt:


Obmann: Pfarrer Franz Dick

Obm.Stv. Josef Kräftner

Schriftführer: Johann Zarl

Schriftf.Stv. Karl Moder, Kaplan

Kassier: Berta Kern

Kassier-Stv. Hermine Kräftner

Ausschuss: Gottfried Ritzer

Ausschuss: Helene Noheyl


Ein Finanzierungsplan wurde erstellt. Über den KBV sollte durch Mitgliedsbeiträge, Sammlungen und Schenkungen Eigenkapital aufgebracht werden. Es war natürlich von vornherein klar, dass dem Eigenaufkommen ziemlich enge Grenzen gezogen waren. Der Kirchenbau wurde in die Bauvorhaben der Diözese eingebunden und konnte durch die finanziellen Mitteln aus dem Diözesankirchenbaufonds in Angriff genommen werden.

Aus Anlass "60 Jahre Kirchweihe" im Oktober 2013 wurde zum Gedenken an alle Helferinnen und Helfer eine DVD herausgebracht. Diese ist in der Pfarrkanzlei erhältlich. Preis - Spende für die Pfarrkirche. 

24. Dezember 1950

Weihe der neuen Friedhofsglocke durch Pfarrer Franz Dick, gestiftet von der Neusiedler AG.



Inschrift und Ornamente Bild der Hl. Apolonia und Firmenzeichen.

Lindenbäume umgeschnitten, Räumung des Kirchenplatzes, Fundamente auslegen, Kirchenplatz mit Geometer ausmessen,        Beginn der Aushubarbeiten – Fa. Engelbert Schausberger in 260-stündiger Arbeit mit 5 Arbeitern, Abfuhr des Materials durch freiwillige Helfer in 253 Arbeits- und 120 Fuhrwerksstunden, Fundamentarbeiten durch die Fa. Rauscher, Neufurth. Die Natursteine für die Natursteinsockel wurden von Fa. Josef Neu’s Witwe, Amstetten, kostenlos zur Verfügung gestellt.

Festgehalten zu werden verdient noch, dass die Gegner des Kirchenbaus in Ulmerfeld wegen des Fallens der Linden um den Kirchenplatz und dem Fortfall des bisherigen großen Platzes ein großes Gezeter angestimmt haben, als wäre das Haus Gottes nicht mehr wert als ein Platz oder einige 50-jährige Linden.

Fundament-Betonierung durch Fa. Rauscher, Beginn der Arbeiten am Steinsockelmauerwerk, Säulenfundamente eingeschalt und betoniert 

Gemeinde Ulmerfeld stellt an die NÖ Landesregierung das Grundverkaufansuchen für 2 Ar 42 m². Eckpfeiler und Steinmauerwerk beendet. Einstellung der Arbeiten über die Wintermonate!

Grundriss der Kirche vor und nach dem Umbau 1951/1953, Skizze: H. Berndl-Forstner


Das Pappemodell der neuen Kirche wurde von Frl. Anni Walter, Hausmening, gefertigt. Bereits um die Weihnachtszeit 1951 wurde von Fa. Ernst Schabetsberger, Ulmerfeld, dieses Modell mit Zuckerguss und Marzipan kunstvoll überzogen und entsprechend illuminiert im Schaufenster ausgestellt. Es trug viel zum Kennenlernen der neuen Kirche bei und war stets stark umlagert.


Die Pläne des Kirchenneubaues waren seit Beginn der Arbeiten für die neue Kirche im Glockenhaus beim Hauptportal ausgestellt.

Werbeaktion 1 – Holz für den Dachstuhl

Bittbriefe an die Holzbauern der Umgebung um wintergeschlägertes Holz für den Dachstuhl. 57 Bäume mit einem Ausmaß von ca. 63 Metern wurden gespendet und von freiwilligen Helfern in der Säge Franz Gassner, Hausmening, deponiert. Ende Februar war die Holzaktion beendet.


135 m³ Bauholz wurde benötigt, bereits fast die Hälfte war gespendet worden. Die restlichen 71 m³ wurden von der Firma Neusiedler zum Einkaufspreis gekauft.

Werbeaktion 2 – Spendenaufruf

Start dieser Werbeaktion war im März 1952. 12.000 Stück Werbekarten wurden von der Fa. Queiser, Amstetten gedruckt. Die erforderlichen Kuverts wurden von Herrn Betriebsleiter Ritzer, Hausmening, persönlich gespendet.


Von April bis August wurden 2.600 Bittbriefe unter Mithilfe von der kath. Jugend, den Studenten und Mitgliedern des Kirchenbauvereines ausgesandt.


Die Sammelaktion wurde auch in der Fachzeitung „Der Mostviertler“ fortgesetzt und mit einem Bild des Pappemodells von Frl. Anni Walter inseriert.

18.00 Uhr Empfang des hochw. Herrn Generalvikar Prälat Michael Distelberger.

Die Vertreter des Pfarrkirchenrates und Kirchenbauvereines, die Kath. Jugend, Pfadfinder, Schulkinder, viele Gläubige und die Ortsmusik hatten sich dazu eingefunden. Nach feierlichem Geläute wurde Seine Gnaden von 3 weißen Mädchen mit folgendem Gedicht begrüßt:

 

Frohen Herzens, Gott zum Gruße
Hoher Priester, edler Freund!
Frohen Herzens, Gott zum Danke
Dass Du Dich mit uns vereint!

Grundstein legtest Du vor Jahren,
Hier im weiten Seelenland,
Grundstein gilt es wieder legen,
Reich uns Deine Priesterhand!

Freudig bitten wir um Segen,
Für das Werk, das Gott verkünd,
Das die Herzen aufwärts wende,
Gotteslieb in uns entzünd!

 

19.30 Uhr feierliche Maiandacht, Festpredigt durch Pfarrer Josef Spring, ein Sohn der Pfarre. Da die Kirche die Gläubigen nicht fassen konnte, wurde die Andacht mit Lautsprechern auf den Kirchenplatz übertragen.

Nach der Weihe der Pfarre an das unbefleckte Herz Mariä fand eine machtvolle Lichterprozession mit über 1.000 Teilnehmern statt, die bis Neufurth führte. Fast alle Fenster des Prozessionsweges waren liebevoll illuminiert. Die Muttergottes wurde auf einer Bahre, herrlich mit Blumen geschmückt, von der Kath. Jugend im Zuge getragen, flankiert von zahlreichen Fackelträgern. Den Abschluss der Feierstunde bildete ein Abendsegen. Vom Kirchturme erklangen hierauf die Weisen eines Bläserquartetts der Ortsmusik.

Weckruf der Ortsmusik, 8.30-9.00 Uhr Läuten aller Glocken

Einzug des hochw. Klerus in den von den Grundmauern umkränzten Kirchenraum der neuen Kirche. Beim Missionskreuz war ein Feldaltar aufgestellt und im neuen Kirchenraum hatten die Ehrengäste, darunter vor allem die Sammlerinnen und Sammler des KBV Platz genommen, umgeben von einer großen Menge des gläubigen Volkes. Pfarrer Dick verlas die Urkunde, welche in den Grundstein eingemauert werden sollte.


Anschließend sprach Student Franz Kalteis folgendes Gedicht:

Weit in die endlose Reih der Geschlechter
Schaut unser Sinn heut in Urahnen Fern.
Die als des Glaubens getreueste Wächter
Uns einst erbauten das Haus unsres Herrn.

Name und Sein sind verklungen, vergangen,
Zeit ist verbröckelt, kaum ward sie gesehn.
Was sie im Irdischen kämpfend errangen,
Ist heute ein Nichts, ein entwundenes Lehn.

Eines nur blieb, überdauerte Zeiten,
Glaube an Gott, an den Schöpfer der Welt.
Hier steht sein Haus – das wir dehnen und weiten
Ihm, der in Weisheit und Treu uns erhält.

Bauet nur zu, Ihr Geschlechter von heute,
Leget den Grundstein zu heiligem Werk.
Und wird euch Hohn aus der feindlichen Meute
Freuet Euch, Kirchbau hat ewigen Wert.

Heimat, lieb Heimat, dein Herz bleibt vor allem
Des Tabernakels geheiligter Schrein.
Dort quillt dein Leben, gesegnetes Wallen,
Dort nur wird ewig all menschliches Sein.

Dort allein findet Vergeltung der Glauben,
Findet das Leben sein sinnvolles Ziel,
Niemals vergiss es, hör: Glaube wird schauen.
Stehst du zu Christus nach göttlichem Will!

Drum nur mutig ans Werk lasst uns gehen,
Niemals gereu uns ein Opfer für Gott.
Seelen wird Rettung und Seelen wird Segen.
Herr, wir sind treu – schenk uns glückliches Los! (Ilse Noheyl, 1952)


Es folgte hierauf die Weihe des Grundsteines und der Fundamente. Vizerektor Mantler aus Seitenstetten erklärte die Zeremonien und sprach die Gebete in deutscher Sprache.

An die feierliche Grundsteinlegung schloss sich der Pontificalsegen und eine Gemeinschaftsmesse. 

Folgende geistliche Herren nahmen an der Grundsteinlegung teil: Generalvikar Prälat Distelberger, Kanonikus Dorrer, GR Spitaler, GR Neuhauser, Dir. Staudigl, Pfr. Spring, Pater Meinrad, Pfr. Dick, Kaplan Moder.

Während der Gemeinschaftsmesse spielte die Ortsmusik die „Deutsche Messe“ während die Kath. Jugend die Propien sang. Das Tedeum und das Gemeinschaftslied „Ein Haus voll Glorie schauet“ bildeten den Abschluss der Weihe.

19.30 Maiandacht, Predigt Spiritual Pichler, Amstetten. Damit fand der denkwürdige Tag der Grundsteinweihe seinen würdigen Abschluss.

Die Aufzählung der Vielzahl an Arbeiten würde hier den Rahmen sprengen. Daher haben wir nur einige Auszüge aus der Bauchronik angeführt.


Arbeiten Mai bis September:

Aufstellung der Langtennen für Gerüst, Einrichten der Baustelle, Wasseranschluss etc., Beginn der Erdgeschossmauern, Montieren des Aufzugsgerüstes, …


… Säulen- und Balkenschalung errichtet, Emporendecke eingeschalt und betoniert, Gerüst für 2. Etage, Säulenschalung im Emporengeschoss hergestellt, Emporengeschoss gemauert, Fensterbogen über Haupteingang gemauert, Säulen betoniert, …


… Gesims-, Rost-, Balken- und Plattenschalung, Decke über Emporengeschoss betoniert, Gerüst für Obergeschossbau errichtet, Giebelmauer gemauert, Mauerwerk und Dach der Bodenkammer (Totenkammer) abgebrochen, Dachplatten und Dachstuhlholz der alten Kirche abgetragen, Kirchenstühle vom Oratorium abgeräumt, Ausräumen der alten Kirche, …


… Biegesteife Rahmen geschalt, alte Kirche vom Altholz gesäubert, Lindenstöcke ausgegraben, Abbruchmaterial verladen, Mauer abbrechen, Schalungsarbeiten, Schutt aufgeladen, alten Chor abgetragen, Gerüst bauen vom Aufzug bis Plattenbalkendecke, Eisen binden am Gesimse, Dachstuhl abtragen, Gewölbe der alten Kirche abtragen, Etagengerüst bauen, Platteneisen binden, Fundamente für die Kriegerdenkmalmauer ausgraben, Mauerziegel aufschlichten, Betonpflaster der alten Kirche abgetragen und gelagert, Fundamente für den goldenen Bogen ausgraben, ……


2.9.1952 - Anlässlich der Fundierungsarbeiten für den turmseits gelegenen Pfeiler des neu zu errichtenden Triumphbogens wurde die Grabstätte des Herrn Lorenz Matuschek freigelegt. Derselbe ist nach Eintragung in der Gedenktafel, welche sich an der Südseite des alten Presbyteriums befindet, am 7. April des Jahres 1775 um 2 Uhr nachmittags im 54. Lebensjahr verschieden. Die Gebeine wurden in der Gruft belassen und dieselbe abgemauert. Unterschrift: Gröbl, Ziegelwanger


… Mauer beim Kriegerdenkmal mauern, Gesimseisen einbauen und betonieren, Hauptgerüst für die Giebelmauer gebaut, Schalung bauen für den goldenen Bogen, Gerüstriegellöcher schremmen, Schutt verladen, …


12.9.1952 - Die Baukontrolle ergab keine Beanstandungen. Es muss jedoch unter allen Umständen getrachtet werden, die Dachgleiche des gesamten Bauvorhabens bis spätestens 4. Oktober 1952 zu erreichen. Barnath.


19.9.1952 - Baubesuch: Generalvikar Distelberger, Prälat Frank, Dr. Barnath, Baumeister Ruhsegger, Ing. Neumann (Baudirektor)


... bei der Kriegerdenkmalmauer Fensterbogen mauern, Pfeiler mauern und Schalung bauen für den goldenen Bogen, Schalungsbretter im Magazin aufladen und auf der Baustelle abladen, Schutt verladen, Säulen einschalen, Eisen binden für Säulen, Gesimseisen einbauen und Gesimse geschalt, alte Kirche Abbrucharbeiten, Emporen werden abgetragen; Nivelieren zwecks Planierung um die Kirche, Weißkalkwagen anladen, Kirchenfenster zumauern an der Pfarrhofseite, Gesimse aufbauen beim Giebel (Haupteingang), ...


… Steherhölzer und Schalung nacharbeiten, Eisen verlegen und binden, Fundamente ausgraben und betonieren, Gesimsschalung (Giebel aufbauen), Platteneisen verlegen, Lichtleitung aufbauen, Mischmaschine umstellen, Fahrbahnen bauen, Pfeiler und Turm abschremmen, Schutt ausräumen, goldenen Bogen seitlich ausschalen, Löcher für Langtennen ausgraben und Langtennen setzen, Langhausgesimse ausschalen, Gerüst bauen für Putzzwecke, …


Arbeiten Oktober bis Dezember:

2.10.1952 - abends Besuch von Bischofkoadjutor Dr. Franz König, Generalvikar Distelberger und Baudirektor Neumann


… Gesimse betonieren, Fensterbogen mauern, Balken einschalen, Balkeneisen einbauen Balken betonieren, Mittelmauer der Sakristei mauern, Giebel mauern, Mischmaschine reparieren, Fahrbahnen richten zum Betonieren und Gesimse betonieren, Eisen binden, Materialaushub für das Langhaus, Biberschwänze abladen, …


… Giebelmauer mauern, Gesimse schalen, Schutt vom Langhaus aufgraben und verladen, teilweise Ausschalung der Betondecke (Tonne), Material von der Sakristei ausschaufeln, Dachplatten abladen, Aufzug für Gassner herrichten, Gassner Kassettendecke verlegen, Haager Saumstreifen und Saumblech aufdecken, …


… Gassner Holz aufziehen für den Dachstuhl, Haager Saumstreifen Langhaus Ost, Gassner Dachstuhl aufsetzen über der alten Kirche und den Emporen, Bundträmme untermauern, Kassettenträmme ausmauern, Schuttmaterial vom Langhaus aufladen, Dachziegel abladen, Dachrinnenablauf mit Bohrhammer bohren, Haager Dachrinnen Langhaus Ost, …


18.10.1952 - Dachstuhlbau, Dachgleichenfeier


… Betondecke über dem Langhaus ausschalen, Giebelmauer mauern, Fenster in der Sakristei ausbrechen, Gassner Sturzboden nageln, Giebelgesimsschalung aufbauen, Holz aufräumen, Bittner Dach eindecken, Haager Dachrinnen montieren, …


… Giebelgesimse aufbauen, Fenstermauer mauern, Betondecke über dem Langhaus ausschalen, Granitstufen für die Emporenstiegen abladen, Säuberung des Langhauses von Holz und dergleichen, Feuermauer aufputzen, Gerüst bauen zum Befestigen der Trageisen beim goldenen Bogen, Dachziegel für Dachdecker Bittner, Dachlatten aufnageln, Estrich betonieren, Staussgewölbe anputzen (Tonne), Kalkwagen abladen, Dachziegel von Firma Bittner zubringen und aufziehen, ... 


3.11.1952 - Architekt Dr. Barnath inspiziert den Bau und stellt fest: Die durchgeführte Baukontrolle ergab keine Beanstandung. Auch Baudirektor Neumann machte einen Baubesuch


… Eisenrahmenfenster versetzen und einmauern, Wellsand waschen, das Staussgewölbe (Tonne) wird fertig angeputzt, Stiegenplatte bei der Stiege für die Empore betonieren, Steinplatten vom Langhaus ausheben und verführen, Langhaus Fußboden einrollieren, stampfen und betonieren, Tonne weissigen und fein verputzen, Granitstufen für die Emporen abladen und versetzen, goldenen Bogen anputzen, Eisenfenster beim Haupteingang einmauern, …


11.11.1952 - Baubesuch aus St. Pölten: Dr. Barnath, Generalvikar Distelberger, Prälat Frank


… Neongesimse grob und fein anputzen, Kammer für Motor und Blasbalg der Orgel bauen, Eisenfenster an der Haupteingangsseite einmauern, Emporendecke von Schutt und Holz säubern, Gerüst abbauen und Langhaus ausräumen, Tonne ausarbeiten, weissigen und spritzen, Stiegen versetzen, …


… Maschinen überprüfen und schmieren, Kirchengewölbe innen und außen ausschalen, Seitenemporenfenster einmauern, Eisenfenster und Elektromaterial vom Bahnmagazin abholen, Rundbogenfenster über dem Haupteingang einmauern, Stiegenstufen bei den Emporen schleifen, Schlacke auf Seitenemporen befördern, Fundamente für die Haupteingangsstufen ausgraben und betonieren, Stufen transportieren, Sakristeiwände innen anputzen, …


… Türen werden provisorisch verschlagen, Anputzarbeiten in der Sakristei, Ausschneiden des Lindenbaumes, Holz aufräumen, Runde Eisenfenster und Eingang Oberlichtefenster einmauern, Pfosten auf den Hauptgerüsten winterlich lagern, Langhaus ausräumen und auskehren, Pfosten für Fußboden lagern, …


Dezember 1952 - Neben den bisherigen Arbeiten – Vorbereitungen für die Überwinterung – wird begonnen, das Langhaus für den Notgottesdienst herzurichten. Beginn mit Montage des Hochaltares.

 

11.-17.12.1952 - Der Innenraum der Kirche wird soweit notdürftig hergerichtet, dass über den Winter Gottesdienst abgehalten werden kann.

 

18.12.1952 - Die Bauhütte wird in Ordnung gebracht und die Arbeiten bis zum 23. März des kommenden Jahres unterbrochen.

 

3 Monate feiern wir hier täglich das heilige Messopfer, denn der große Saal im Gashof Loidolt, wo die Notkirche eingerichtet war, wird den Winter über für verschiedene Veranstaltungen und Feiern benötigt. Mit Frühlingsbeginn übersiedeln wir wieder und die Bauarbeiten werden mit 23. März 1953 fortgesetzt.

Arbeiten März bis Juni:

Kanäle für die Dachabwässer ausgegraben und die Rohre verlegt, Hochgerüste umbauen, die großen Eisenfenster bei alter Kirche einbauen, Fensterbögen grob anputzen, Innenanputz der Fensterbögen grob und fein, Seitenwände in der alten Kirche grob angeputzt, Gerüstbau bei alter Musikempore, Fensterbrüstungen der 3 großen Fenster eingeschalt und betoniert, ...


… das angelagerte Gerüstholz wird aus der alten Kirche ausgeräumt, Bau der „kleinen Kirchentür“ und Türbogen mauern, elektrische Leitungen verputzt. Grabstein (Gedenktafel) des Lorenz Matuschek wird eingemauert und verputzt.


… alte Musikempore mit frischem Putz versehen, Außenputz der letzten Etage am Neubau und alte Kirche außen grob angeputzt, bei Totenkammer Fundamente ausgegraben und betoniert, Steinsockel wird gemauert, die Stiegenfundamente ausgegraben und betoniert, Tür für den Emporenaufgang ausgebrochen, Giebelmauer grob angeputzt, …


… Emporenstiegen bei der Totenkammer versetzt, Hauptgesimse der alten Kirche wird gezogen und fein ausgearbeitet, Seitenwände von der Kassettendecke abwärts geweißigt, der alte Kalvarienberg wird abmontiert, ...


… der sich immer wieder anhäufende Schutt wird ständig wegtransportiert, Platten für die Kassettendecke aufgenagelt, Seitenemporen eingerüstet und mit Wandputz versehen, Hauptgesimse fein ausgearbeitet und Seitenemporengesimse grob gezogen. Die alte Kirche wird gegen Ende April mit einem neuen Sockelputz versehen und der Dachboden wird betoniert.

 

5.5.1953 - Baubesprechung mit Herrn Ing. Ziegelwanger und Herrn Baumeister Aigner:

Sockelausführung soll im Zementkratzputz und mit vertiefter Trennungsfuge ausgefertigt werden. Zementsockelverputz gegen Terranova-Putz 1 cm zurückstehend. Herausputzen der Laibungen einschließlich der Fasen grob und fein Putz sowie Färbelung mit Terranova Anstrichmasse. Vertikale Isolierung aller vom Erdreich berührten neuen Mauerflächen.


... Gesimse fein ausarbeiten, grundieren, Fensterfasen grob und fein ausarbeiten. Steinmauerwerksäule ausfugen, ... Sockel in der Totenkammer innen einschalen und betonieren, Gesimse und Fasen weißigen. Decke über Emporenaufgang anputzen, Totenkammerdach von Fa. Bittner eingedeckt, Wasserleitung graben für Pfarrhof, Steinmetzarbeiten, Granitsteine spalten, Kriegerdenkmalnische grob anputzen, ...


11.-21.5.1953 - der Turm wird eingerüstet und renoviert. Zifferblatt und Uhrzeiger werden abmontiert und abtransportiert.


19.5.1953 - Generalvikar Distelberger macht einen Baubesuch.


21.5.1953 - Ing. Ziegelwanger – der durchgeführte Baubesuch ergab keine Beanstandungen.


28.5.1953 - Baubesprechung Ing. Ziegelwanger mit Polier:

Profil über Sturz des Windfanges vor der Inangriffnahme ausstemmen. Baldmöglichste Montage der Akustikplatten im Bereich der Seiten, Musikemporen sowie der beiden Stiegenaufgänge.


… Isolierung Fußboden Sakristei und Paramentenkammer, Gesimse gefärbelt, … Gerüst im Langhaus umgebaut und Verputzen der Seitenwände, Turm abgerüstet, … Giebelseite mit Terranova angeputzt, Säulen in der Kirche fein ausgearbeitet, Beichtstuhlnischen größer gestemmt wegen der Anschaffung größerer Beichtstühle, für Edelputz Gerüst bauen auf der Eingangsseite. Der kleine Triumphbogen wird fein ausgearbeitet …


15.6.1953 - Professor Zöchling hat mit seinen Sgraffiti-Arbeiten beim Haupteingang begonnen.


… Zählerkasten vergrößert und „Läuthaus“ verputzt, Langhaus gesäubert, Rundhölzer aufgeräumt. Dachrinnen und Sammelbecken gesäubert, auf den Seitenemporen die Schlacke einplaniert, auf der Musikempore wird die Brüstung eingeschalt, …


Arbeiten Juli bis Oktober:

Terranova Außenputz an der Pfarrhofseite, Sockelputz an der Pfarrhofseite, Professor Zöchling arbeitet weiterhin an den Sgraffiti. Säulen und Balken im Inneren erhalten Terranova-Putz, Kanten und Spiegel bei den Balken und Säulen gestrichen, Langhaus geweißigt, ...


… Kreuz- und Rippengewölbe ausgearbeitet, Außenseiten mit Terranova-Putz versehen, Fenster reinigen und Triumphbogen weißigen, ...


Weihwasserbecken ausgestemmt, Fundamente graben für den Hochaltar, … Weihwasserbecken und Opferstöcke eingebaut, Apostelkreuze einstemmen, Haken für die Kreuzwegbilder eingestemmt, …


… Presbyterium rollieren, armieren und betonieren, Kriegerdenkmalnische eingerüstet, Arbeiten am Dachboden: Feuermauer mauern und verputzen, Eisentüren einbauen, Schutt wegräumen, Kanzelsohle einschalen und betonieren, ...


Beim Kriegerdenkmal Fasen für Gedenktafeln angeworfen und ausgearbeitet, Mauern des Hochaltares, Leuchterbank gemauert, … Kirchenstühle aufzimmern, Stiege für die Kanzel einschalen, Dachrinnen putzen. Altartisch und die Granitsäulen aufbauen und betonieren, Terrazzo schleifen, … Stufen versetzen und ausbetonieren.


In der Zwischenzeit arbeitet Malermeister Juttner aus Wien an der Kirche und am goldenen Bogen.


August 1953 - Inzwischen arbeitet Bildhauer Zimmerl an den Statuen für den Hochaltar – Petrus, Paulus und Christus am Kreuz.


Die Kirche erhält Innen und Außen den letzten Schliff und die notwendigen Einrichtungen. Vor der Kirche werden die letzten Lindenstöcke ausgegraben. Mit dem Bau der Kommunionbank wird begonnen. Der Boden für die Beichtstühle und die Seitenaltäre wird betoniert. Tagelang werden Berge von Schuttmaterial verladen und weggeschafft. Das Terrain wird abgegraben und eingeebnet. Beginn mit Platten verlegen und Fußboden verputzen, letzte Kanalschächte betonieren.


Diverse Pflasterungsarbeiten. Abschluss der Maurerarbeiten, Stiegengeländer bei der Kanzel und Inneres der Kanzel werden fertiggestellt, Postamente für Bilder und Statuen aufmontieren. Fertigstellung der Tischlerarbeiten an der Brüstung, Reinigungsarbeiten


8.10.1953 - Auf dem Tagesberichtblatt „Kirchenbau Ulmerfeld“ mit der Nr. 327 der Firma Stephan Rauscher & Söhne stehen die lang ersehnten Worte: SCHLUSS DER BAUARBEITEN.

 

Das neue Gotteshaus kann geweiht werden! DEO GRATIAS!


Zusammenfassung des gesamten Bauprojektes:

11.10.1953 Weihe der neuen Pfarrkirche

Dank-Urkunde an Pfarrer Dick vom Pfarrkirchenrat 1953

Der Pfarrkirchenrat in dankbarer Würdigung:

Vorsitzender Stellvertreter: Martin Wadl
Mitglieder alphabetisch: Josef Aigner, Josef Edlinger, Johann Gmeiner, Franz Guschlbauer, Friedrich Hochleitner, Johann Kröhn, Karl Salzmann, Karl Tatzreiter, Hubert Türscher, Johann Zarl

6.9.1953 Hauptschuleröffnung und Weihe

Eröffnet wurde die Hauptschule, die Oskar-Helmer-Schule heißt, durch den Bundesminister Oskar Helmer und LH-Stellvertreter Popp unter Bürgermeister Wilhelm Vogl.

Pfarrer Dick vermerkt in der Chronik:

Dass ich sie am 6.9.53 weihen konnte, musste ich wohl und übel mit Bürgermeister Wilhelm Vogl „Don Camillo und Peppone“ spielen. Denn auch Direktor Käßmaier wollte die neue Hauptschule nicht „einwassern“ lassen. Durch kluge Verhandlungen aber brachte es der Pfarrer so weit, dass die Einweihung sehr schön und würdig verlaufen konnte.