Kaiser Ferdinand III. verleiht dem Richter, Rat und der ganzen Gemeinde des freisingischen Marktes Ulmerfelden neben der Abhaltung eines Wochenmarktes noch zwei Jahrmärkte am Peter-und-Pauls-Tag und am Sonntag vor St. Colomannstag.
Im Jahre 1652 trugen die Ulmerfelder Bürger dem bischöflichen Kommissar Hans Georg Freiherr von Puch einen Plan vor, demzufolge getrachtet werden sollte, einen „wirklichen“ Pfarrer zu bekommen. Damals hatte man die Absicht, den Pfarrer des nahegelegenen Winklarn nach Ulmerfeld zu ziehen. Doch der Pfarrer von Neuhofen vereitelte den Plan. Tauf-, Trauungs- und Totenmatriken werden seit 1650 angelegt.
Es kam zu einer Neuordnung der Seelsorge in Ulmerfeld. Der Neuhofner Kaplan war nunmehr verpflichtet, jeden Sonn- und Feiertag in Ulmerfeld die Messe zu halten, sonntags auch die Kinderlehre. Der Pfarrer übernahm auch die festgelegten Bruderschaftsgottesdienste. Taufen und Trauungen sollten nach Möglichkeit immer in Ulmerfeld selbst gehalten werden, ebenso im Advent wöchentlich zweimal die Rorate. Besondere Hochämter waren in Ulmerfeld zu Weihnachten, Allerheiligen und zu Peter und Paul.
Neuerlicher Einfall der Türken im Markt Ulmerfelden.
Die Kirche wurde gänzlich renoviert, barockisiert und neu eingerichtet. Eine Marienkapelle wurde eingefügt.
Auf Bitten von Richter und Rat und der gesamten Bürgerschaft des Marktes Ulmerfelden bewilligt Raymund Ferdinand, Bischof zu Passau, mit Genehmigung von Johannes Franziscus, Bischof zu Freising, einen Pfarrvikar für den Markt Ulmerfelden. Der Pfarrbereich gilt nur innerhalb der Ringmauer.
Im Jahre 1757 wurde die Erweiterung der Pfarrkirche (Schiff und Seitenkapelle) durch Spenden Wohltätiger ermöglicht. Die Kirche hatte somit eine Länge von 23 m, eine Breite von 6 bis 8 m und eine Höhe von 7 m.
Hochaltar und Kanzel der Pfarrkirche verziert.
Das Dorf Hausmening mit der Rotte Stein wird nach Ulmerfelden eingepfarrt. Bis jetzt zur Pfarre Aschbach gehörig.
Die Bruderschaft unserer Lieben Frau Maria Schutzmantel von Kaiser Josef II. aufgehoben. Die Schlosskapelle in Ulmerfelden wurde ebenfalls gesperrt und entweiht.
Beim Haus des David Pampl in Ulmerfelden Nr. 25 bricht ein Feuer aus, das sich schnell ausbreitet und 22 Häuser einäschert. In Anbetracht dieses furchtbaren Ereignisses geloben die Bürger des Marktes, jeden Samstag nach Sonnenuntergang in der Pfarrkirche einen Rosenkranz zu beten.
Dieses Gelübde wird bis zum heutigen Tag fortgesetzt.
Durch die Säkularisierung (Einziehung) des Hochstiftes Freising wird Ulmerfeld eine selbständige Pfarre. Doch der Pfarrer von Neuhofen behält das Präsentationsrecht.
Die Herrschaft Ulmerfeld gelangt dadurch in Staatsbesitz und führt nun die Bezeichnung Staatsherrschaft Ulmerfeld.
Errichtung eines neuen Friedhofes außerhalb des Marktes. Die Beerdigung der Toten erfolgte bisher im Friedhof um die Kirche.
Kaiser Ferdinand I. verleiht dem Markt Ulmerfeld die Abhaltung von zwei Viehmärkten am 24. April (Georgi) und am 29. September (Michaeli).
Bei einem großen Brandunglück im Markt Ulmerfeld wurde auch der Kirchturm beschädigt und im Zuge des Wiederaufbaues ein Zwiebelhelm aufgesetzt.
Der Friedhof um die Pfarrkirche wird gänzlich aufgelassen, der Platz planiert und die Mauer abgetragen. Diese Arbeiten werden von der Bevölkerung in freiwilligen Arbeitsstunden geleistet.
Das Neuhofner- oder Pfarrtor wird abgetragen und das Blindtor vermauert.
19. bis 26. August 1883
Hl. Volksmission in Ulmerfeld. Es wurden 1.300 Kommunionen ausgeteilt.
lieferte der Altarbauer Engelbert Westreicher aus Linz einen neuen Hochaltar in neuromanischen Formen. Die Statuen "Herz Jesu" und "Herz Mariä" sowie den Altar für die Marienkapelle lieferte Westreicher 1889.
Das Ybbsbergtor wird abgetragen.
Der Kirchturm wird von der Baufirma Stefan Rauscher & Söhne erhöht und erhält einen spitzen Turm mit neugotischer Zier aufgesetzt. Der Turm wird vom Kupferschmied Karl Meisl, wohnhaft in der Rotte Stein, mit Kupferblech gedeckt.
Der Kirchturm ist 54 m hoch, der Helm allein hat 23 ½ m.
Die Gesamtkosten für die Herstellung des Thurmhelmes, der Completierung der Thurmuhr und Abputzung des ganzen Thurmes belaufen sich auf 5714 G. 74 kr. ö.W. wozu die Pfarrgemeinde an Hand- und Zugrobot 593 G. 92 kr. ö.W. leistet.
Gedeckt wird diese Auslage aus der Pfarrer Jos. Huemer’schen Erbschaft und aus einem von der hiesigen Pfarrgemeinde zugesicherten unverzinslichen Darlehen gegen allfälliger Rückzahlung nach Maßgabe der Kirchenkasse-Gebarungsüberschüsse.
Der Patron der hiesigen Pfarrkirche S. Hoheit der regier. Herzog v. Sachsen-Coburg-Gotha hat hierzu nichts geleistet; dagegen hatten die Herren der hiesigen Papierfabrik stets an Baulichkeiten bei Kirche und Pfarrhaus reges Interesse und förderten selbe durch Rath und That.
Im Jahre 1890 war die Seelenzahl der hiesigen Pfarre 1920 über 300 Schulkinder in 5 Klassen und der Gefertigte war hier bereits seit 15 Jahren Pfarrer.
Dieses Thurmkreuz wurde nach durch Hochw. Herrn Canonicus, Dechant und Stadtpfarrer in Waidhofen a.d. Ybbs Josef Gabler vollzogener kirchlicher Benediction am 21. September, dem Feste des heil. Apostels Matthäus 1890 aufgesetzt.
Bei dieser Feier leistete die hiesige Feuerwehr im Auftrage des Herrn Gemeindevorstehers in Parade Assistenz. Leopold Reiser, Pfarrvikar
Dieser Thurmhelm wurde auf Grund des Erlasses der hohen k.k.n.ö. Statthalterei vom 14. Juli 1890 vom hiesigen Baumeister Stephan Rauscher jun. unter Beihilfe seines Vaters Stephan Rauscher sen. Zimmermeister hier, auf Grund des Bauplanes vom Architekten und k.k. Professor Hermann Ritter v. Riewel in Wien zu bauen angefangen und von Herrn Carl Meisl, Kupferschmied in der Gemeinde Hausmening eingedeckt.